PulkPOLIS – Künstlerische Netzwerke mit und für junge Menschen

pulk fiktion hat unter dem Namen ALLES BEZIEHUNG in den letzten Jahren viele Begegnungsformate mit und für Kinder und Jugendliche entwickelt. Mit der Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste (und Geldern unserer bisherigen Förderung aus Stadt und Land) wollen wir die Forschung ausweiten und eine nachhaltige Integration von Teilhabe und Netzwerk herstellen. 

Das bedeutet, dass wir zum einen die Position Kunstvermittlung in unsere künstlerischen Leitungsstrukturen implementieren und unsere Produktionsarbeit um die Mitarbeit von Kindern und Jugendlichen erweitern. Unsere Teilhabearbeit wollen wir zudem nutzen, um neue Netzwerke und Kooperationsorte außerhalb von NRW – mit dem Schwerpunkt ostdeutsche Bundesländer – zu erschließen. Dafür bahnen wir neue Beziehungen an, bieten neue pulkLABORE außerhalb der Schule und entwickeln zwei Produktionen, mit denen wir dann an die neuen Kooperationsorte touren.

Was genau passiert/passieren wird:

  • 2024 KENNENLERNEN & ERSTE PREMIERE “Unsere Grube” (5+):
    Im Dezember 2024 feiert unsere neue Produktion Premiere im FFT Düsseldorf, die zum ersten Mal durch die Mitarbeit eines Kinder/Jugendexpert*innenteams (JUNGERpulk) entsteht.

    Außerdem werden wir acht, …ok es sind ein paar mehr geworden…, neue Kulturorte in Deutschland kennenlernen. Jedes Haus oder Projekt war eingeladen, uns einzuladen. Ob zur Premiere, zum Festival oder einfach nur auf eine Limo. Wir reisen auf eigene Kosten an und wir reden über die Kunst, die Teilhabe und die Welt.1. digitale Reise: …nach SIEGEN zum Apollo Theater. 448874879_959497742637062_2094081204655956650_nWir hatten ein anregendes 2 stündiges Zoom über die Spezifika der Region Siegen und was hier Theater für und mit jungen Menschen bedeutet. Siegen liegt recht nah bei Köln und ist trotz 100.000 Einwohner ein eher kulturarmer, ländlicher Raum, der uns ganz neue Fragen stellt. Wir freuen uns im September auf den Premierenbesuch und eine Rundfahrt durch die Region.2. Reise: nach Hildesheim ans TFN.
    448657917_959497809303722_3271597550989073797_n ..Hier durften wir die jungen Theatervisonär*innen, die freie Szene und die Leitung der jungen Sparte des TFN kennenlernen. Es gab Limo, Sitzsäcke und Steckbriefe. Wir erfuhren die einmalige Zusammenarbeit von freier Szene mit dem Landestheater und die sehr konsequente, offene Einbeziehung von jungen Menschen in die Gestaltung des Theaters für junges Publikum. Ein Gedanke den wir mitnehmen: ehrliche Teilhabe heißt nicht immer, dass junge Menschen überall gleichberechtigt mitentscheiden dürfen, sondern vorallem bedeutet es ehrlicher Austausch. Zuhören und sich Erklären. Also mitreden lassen!

    3. Reise: nach Bostelwiebeck zum Jahrmarkttheater.
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    …Wir kannten die Kolleg*innen von unserer gemeinsamen Nominierung für den Tabori Preis 2017 und es war eine totale Bereicherung nun den Ort und die Menschen dahinter wirklich kennenzulernen. Anja und Thomas haben dort einen Paradies von Theater. Wie sie nicht müde wurden zu betonen: professionelles!!! Theater. Aber Hallo. Mit Schneiderei, Werkstätten, Büro, Fundus…wow. Und ganz viel Natur. Von hier nehmen wir sicherlich die Kunst des Einladens mit: sein Publikum mögen, keine Vorurteile über sie zu haben, aber auch mit Strategien, wie einer Kunstfigur zum Anfassen auf diese zuzugehen.

    4. Reise: nach Oberhausen zu Kultur inklusive.
    signal-2024-10-11-090953_021-e1728632010512 signal-2024-10-11-090953_019Diesmal sind wir nicht weit gefahren um Neues zu finden. Romi und Maxi die wir noch aus anderen Zusammenhängen kannten, haben hier eine ganz tolle Initiative aufgebaut, um Kultur in Oberhausen zugänglicher zu machen. Mit Menschen mit Einschränkung testen sie Kulturangebote auf Barrierefreiheit und beraten und motivieren die Institutionen, barriereärmer zu werden. Bei alkoholfreien Cocktails und Pizza konnten wir uns überzeugen, dass Kultur für alle möglich ist, aber den Weg alle zusammen gehen müssen. Auch wir, als Gruppe ohne eigenes Haus und mit begrenzten Möglichkeiten, waren wieder motoviert unsere Angebote barriereärmer zu machen bzw. die Barrieren besser transparent zu machen.

    5. Reise: auf nach Meppen zu Fu.K.K. signal-2024-10-11-090953_013…Bei Sonne und guter Laune durften wir Fahrradfahrend das Meppen erkunden und zwei ganz tolle Menschen kennenlernen, die sich der Diskurskultur auf dem Land widmen. Mit ihrer Förderunion für Kunst und Kultur schaffen sie es, dass hier über Gender gesprochen wird, genauso wie Poetryslams in einer Pommesbude gelauscht wird. Super tolle Ideen, die leider absurderweise so gut wie ehrenamtlich umgesetzt werden, da Vereinsvorstandsarbeit ja nicht bezahlt wir…haha. Hier wird mega bereichernde Arbeit gemacht, die ankommt: Denn es kommen sehr viel mehr Menschen als sie dachten!!!

    6. Reise:
     Diesmal war Lisa mit Manu im Süden unterwegs. Erste Station war das Theater Pfütze und das Brachlandensemble in Nürnberg.
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    …Wir fuhren mit Impulsen rund um kollektive Publikumsbegenungen vs. Individuelle Begegnungen, einer möglichen Lücke im Theater zwischen Pubertät und Erwachsen sein, der Vielfalt von Kulturläden in Nürnberg und der Neugierde auf die DramaLamas beim Südwind Festival weiter.

    7.Reistestop: Das junge Theater Ingolstadt. signal-2024-10-10-115436_002
    …Gerne wären Lisa und Manu länger geblieben und hätten weiter mit Tesi, Julia und Co gefrühstückt und rumgedacht. Wir nehmen mit: Ist Teilhabe ein Hobby oder ein Nebenjob? Wer kann sich ein Hobby eigentlich leisten? Wie sind erlernte Strukturen veränderbar? Und was sind wir bereit zu teilen und auch aufzugeben?

    • 2025 SCHNUPPER-KOOPERATION & ZWEITE PREMIERE “Der Riss (AT)” (13+):
      Im Herbst 2025 feiern wir Premiere mit unseren neuen Produktion im FWT Köln. Die begonnende Forschung mit unseren Kooperationsschulen soll weitergeführt werden, Lehrer*innenworkshops (pulkLEHRstelle) die gemeinsame Arbeit mit Kindern befragen.

      Außerdem werden vier der besuchten Orte ein eintägiges pulkLABOR mit vier pulk-Künstler:innen erhalten, um unsere künstlerische Arbeitsweise unmittelbar kennenzulernen. Das pulkLABOR ist ein offenes Performance-Labor, das mit unterschiedlichen gesetzen Rahmen offene ästhetische Begegnungsräume schafft. Wir wollen es als flexibles und tourbares Format über Dialog und Austausch weiterentwickeln.
    • 2026 GASTSPIELE UND EINWÖCHIGE pulkLABORE:
      Zwei Orte haben die Möglichkeit eine der Neuproduktionen “Unsere Grube” (5+) oder “Der Riss (AT)” (13+) als Gastspiel einzuladen und daran anschließend ein einwöchiges pulkLABOR zu veranstalten.
      Angestrebt ist außerdem in diesem Jahr ein Projekt mit jungen Menschen auf der Bühne zu verwirklichen, gewachsen durch die Erfahrungen an anderen Orten.

    Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch das Kulturamt der Stadt Köln und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.